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INSTALLATION VIEW GALERIE IM TAXISPALAIS: 4 monitors with 8 video interviews, 31 b&w archive photos

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vintage prints by Renata von Hanffstengel, vitrine with magazines and documents from 68, photowall w archive photos

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Their Truth is not ours (series of 6 drawings), 2007

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postcards, magazines, original 68 brochures for the Olympics Untitled (models for sculptures)


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C.U. (Mexico City, August 2006), 2007


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Moderne, Modernismus, Modernisierung von Jens Kastner (Auszug)

...Die Erinnerung ist nur eine Dimension, an der die Arbeit von Heidrun Holzfeind ansetzt. Sie lässt die damaligen Aktivistinnen und Aktivisten selbst zu Wort kommen und bedient sich dabei der unterschiedlichen künstlerischen Techniken wie der wissenschaftlichen Recherche, der Aufzeichnung, der Archivierung und der Dokumentation und knüpft mit diesen an die Debatten um die Aktualisierung dieser künstlerischen Mittel an. In der Sicht der Beteiligten der mexikanischen 68er-Bewegung wird diese Geschichte nicht nur wach gehalten, sondern auch neu geschrieben. Und zwar in einem doppelten Sinne: So wie jede Erzählsituation einen neuen Zusammenhang darstellt und andere Schwerpunkte in der Erzählung hervorbringt, birgt auch jede Rezeptionssituation neue Erfahrungen – und Kontexte.
Die politische Moderne, von der Mexikanischen Revolution (1910-1920) eingeläutet, hätte durch die Studierendenbewegung radikalisiert und in ihrem Anspruch erneuert werden können. Und zwar nicht mit, sondern gegen die Idee der Modernisierung, der die Regierung anhing und für die sie über Leichen ging. Dass auch der Modernismus darin seine Rolle spielte, hat der Literaturwissenschaftler Rubén Gallo betont: Er bezeichnet Tlatelolco, wo das Massaker vom 2. Oktober 1968 stattgefunden hat, als eines der effizientesten und rationalsten Wohnungssiedlungsprojekte in ganz Mexiko. Auch diese Architektur war von Mario Pani für Bewohnerinnen und Bewohner aus den mittleren Einkommensklassen entworfen worden. Und sie wurde, so Gallo, zur tödlichen Falle für die Studierenden.
Die subtile Schichtung der drei Ebenen ergibt sich durch die Zusammenschau der Frage nach den architektonischen surroundings, also nach dem bereits Gestalteten in der zu gestaltenden sozialen Welt, und den als oral history aufbereiteten Versuchen ehemaliger politischer AktivistInnen, in die Gestaltung der Welt einzugreifen. In einem der Interviews, die Holzfeind geführt hat, fragt sich Maria Fernanda Campa, was dieses 68 wohl für die heutige Generation bedeute. „Für sie ist es Geschichte“, resümiert sie dann, „für uns ist es das Leben.“



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Their Truth is not ours, 2007 series of 6 drawings, pencil, watercolor, typewriter ink


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